Künstlerverein kämpft um seine Zukunft
Theatersaal
Mittwoch, 12. Juni 2019 um 19 Uhr
Am 25.5. 2019 berichtete die Rheinische Post, es rege sich Widerstand gegen den Abriss der ruinösen Annexbauten im Künstlerverein. In Künstlerkreisen kursiert eine Unterschriftenliste, der sich inzwischen mehr als 200 Unterzeichner angeschlossen haben sollen, darunter Künstler, Galeristen, leitende Vertreter anderer städtischer Kultureinrichtungen.
Der Vorstand und der Wirtschaftsbeirat des Künstlervereins haben das Projekt bereits 2018 der Mitgliederversammlung präsentiert, und diese hat bei 4 Gegenstimmen den Vorstand beauftragt, das geplante Projekt mit der Gerda-Henkel-Stiftung (GHS) zu realisieren. Auf der Jahresversammlung im Mai dieses Jahres wurde das Projekt in allen Details der Mitgliederversammlung vorgestellt. Mit fast 130 Mitgliedern war diese Versammlung so gut besucht wie seit Jahren nicht mehr. Eine übergroße Mehrheit hat das Projekt begrüßt und bestätigt.
Das Projekt sieht vor, dass der Künstlerverein 284 qm Grundfläche der GHS im Erbbaurecht zur Nutzung überlässt. Die GHS wird dort Büro- und Seminarräume für ihre Zwecke errichten.
Bestandteil dieser Kooperation ist auch, dass der Künstlerverein eine Spende in Höhe von 1 Million € erhält, um die angrenzenden baufälligen Annexbauten (inkl. „Parkhaus") durch einen Neubau zu ersetzen, dessen zentraler Bestandteil eine große Ausstellungshalle ist, die es dem Verein ermöglicht, seine künstlerischen Aktivitäten deutlich auszuweiten und den Mitgliedern und auch anderen Künstlerinnen und Künstlern deutlich mehr Möglichkeiten zur Präsentation ihres Schaffens gibt.
Die bisherigen Ausstellungsmöglichkeiten sind begrenzt auf eine kleine Glasvitrine im Eingangsbereich des Hentrich-Hauses und die Wände im Treppenaufgang des Jacobi-Hauses.
Die neue Ausstellungshalle wird die Möglichkeit bieten, auch große Formate zu präsentieren. Darüber hinaus wird es in einem Skulpturenhof zukünftig möglich sein, auch Bildhauern eine Möglichkeit zur Präsentation ihrer Werke zu geben.
Alle Mitglieder sind aufgerufen, in einem offenen Beteiligungsprozess sich an der Konzeption der Bespielung der neuen Ausstellungshalle zu beteiligen. Ohne Zweifel hat Herr Rummeny (ein Initiator der Unterschriftenliste) mit dem „Parkhaus" erfolgreiche Arbeit geleistet und sich in Künstlerkreisen Ansehen erworben. Der Raum „Parkhaus" kann aber auf Dauer wegen seines baulichen Zustands nicht erhalten werden. Auch deshalb schafft nur der Neubau auch hierfür eine zukunftsfähige Perspektive.
Der Künstlerverein besteht auch nicht nur aus einem Künstler und einem Projekt. Es gibt über 400 Mitglieder im Verein und der Verein präsentiert jährlich Dutzende von Ausstellungen, obwohl die Möglichkeiten hierfür bisher räumlich stark eingegrenzt sind. Alle Künstlerinnen und Künstler sollen zukünftig mehr und bessere Möglichkeiten bekommen, sich im Verein mit ihren Arbeiten zu präsentieren.
Die Initiatoren der Unterschriftenliste beziehen sich auf ein Projekt, auf einen Raum der baufälligen Annexbauten und fordern den Erhalt: „Es rollen bald die Bagger an und dann ist der Ort der künstlerischen Selbstbestimmung perdu". Was ist damit beabsichtigt? Erhalt des Raumes „Parkhaus" bedeutet Erhalt der Ruinen, bedeutet keine erweiterten Ausstellungsmöglichkeiten für alle anderen Mitglieder.
Wir sind der Spenderin zu außerordentlichem Dank verpflichtet, weil es für den Verein die erstmalige und womöglich für sehr lange Zeit auch die einzige Chance ist, die finanziellen Mittel für die Sanierung aufzubringen.
Wir wollen gerne annehmen, dass vielen Unterzeichnern das Gesamtprojekt nicht bekannt ist und laden daher alle Unterzeichnerinnen und Unterzeichner zu einer öffentlichen Diskussion im Künstlerverein Malkasten ein:
Mittwoch, 12. Juni 2019 um 19 Uhr im Theatersaal des Künstlerverein Malkasten, Jacobistraße 6, 40211 Düsseldorf
Der Saal ist groß genug, um allen bisherigen Unterzeichnern Platz zu bieten. Wir versprechen eine umfassende Information, eine offene und konstruktive Diskussion. Wir bitten darum, dass alle Unterzeichner der Unterschriftenliste Verantwortung für ihre Unterschrift zeigen. Da wir keine Adressen der Unterzeichner haben, erfolgt die Einladung auf diesem Wege.
Robert Hartmann
Vorsitzender Künstlerverein Malkasten
Manfred Morgenstern, Staatssekretär a.D.
Wirtschaftsbeirat des Künstlerverein Malkasten