Der Malkastenpark

Öffnungszeiten

Winter: 1. Oktober bis 30. April
Mittwoch bis Sonntag von 10 Uhr bis 18 Uhr letzter Einlass 17 Uhr

Sommer: 1. Mai bis 30. September
Mittwoch bis Sonntag von 10 Uhr bis 20 Uhr
Letzter Einlass 19 Uhr

Zutritt für Kinder und Jugendliche nur in Begleitung von Erwachsenen. Hunde dürfen nicht in den Park.

Montag und Dienstag ist der Park für Besucher geschlossen.

Eintrittspreis

Einzelkarte: 2 Euro

Bitte beachten Sie, dass der Automat kein Rückgeld gibt, zu viel gezahlter Eintritt wird nicht erstattet.

Eltern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer können während der Bürozeiten (Montag - Freitag jeweils 10-16 Uhr) durch das Tor neben dem Drehkreuz in den Jacobigarten gelangen. Bitte nutzen Sie dafür die dort angebrachte Klingel mit der Gegensprechanlage ins Sekretariat.

Gartendenkmalpflegerische Sanierung 2006-2009 gefördert durch:

Landeshauptstadt Düsseldorf Denkmalpflege des Landes Nordrhein-Westfalen

Denkmalpflege des Landes Nordrhein-Westfalen

NRW Stiftung

Zur Geschichte der Parkanlage

Die Geschichte des Malkastenparks geht zurück bis in die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und hat für diese Epoche des geistesgeschichtlichen Umbruchs, die in Europa einherging mit der Abkehr vom barocken „Französischen Gartenstil" hin zu den Ideen des „Englischen Landschaftsgartens", eine enorme Bedeutung für die Entwicklung der Gartenkunst.

Ab ca. 1765 entstand ein für die damalige Zeit typischer Barockgarten, der Ende der 70er Jahre des 18. Jahrhunderts seine Hauptblüte hatte. Noch heute sind aus dieser Zeit Gestaltungsstrukturen in der örtlichkeit erkennbar.

1788 übernahm der Philosoph Friedrich Heinrich Jacobi die Besitzung in Pempelfort von seinem Vater. Jacobis Anwesen, als „Pempelforter Musenhof" bezeichnet, wurde zu einem bedeutenden Treffpunkt und Diskussionsforum von Gelehrten und Schriftstellern des ausgehenden 18. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Gäste waren u.a. Goethe, Herder, die Gebrüder Humboldt, Klopstock u. Lessing. Jacobi gestaltete ab 1790 nach einer Englandreise den hinteren Teil seines Gartens im neuen Englischen Landschaftsstil um.

Historischer Plan Malkasten Park

Historischer Plan Malkastenpark

Nachdem Friedrich Heinrich Jacobi 1794 in Zusammenhang mit der französischen Besatzung sein Gut zu Pempelfort verlassen musste, übernahm Georg Arnold Jacobi, einer der Söhne, die Gartenanlage. Er machte den zwischenzeitlich vernachlässigten Garten des Anwesens erneut zu einem Treffpunkt deutscher Geistesgrößen.

Etwa zwischen 1835 und 1840 wurde der Garten/Park unter Mitwirkung von Maximilian Friedrich Weyhe und seinem Sohn Joseph Clemens weiterführend im landschaftlichen Stil umgestaltet. Aus dieser Zeit stammt auch der wohl bekannteste und aussagekräftigste Gestaltungsplan der Anlage.

Der Malkastenpark

Der Malkastenpark

Nach dem Tod von Georg Arnold und seiner Frau (1845) fehlten die finanziellen Mittel zum Unterhalt der Gesamtanlage.

Das Jacobi-Gut mit einer Gesamtfläche von knapp 30.000 qm wurde am 17. September 1857 von dem Künstler Andreas Achenbach und dem Regierungsassessor Alexander Sybel im Auftrag des 1848 gegründeten Künstlervereins „Malkasten" für 22.000 Taler gekauft, am 14. Juli 1860 übernahm der Verein das Anwesen.

Durch die Umwandlung des alten Obstbaumquartiers seitlich der Hauptachse zu einer großzügigen Rasenfläche wurde der parkräumliche Eindruck der Anlage nachhaltig verändert.

In der Folgezeit war die Anlage Schauplatz zahlreicher Feste. Neben dem so genannten „Kaiserfest" im Jahr 1877, zählt das Stiftungsfest anlässlich der 50-jährigen Vereinsgründung 1898 zu den Höhepunkten des Vereinslebens im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts.

Der Malkastenpark

Der Malkastenpark

Der 2. Weltkrieg brachte auch für den Malkastenpark umfassendste Zerstörungen mit sich. Die Angriffe auf das Malkastengelände erreichten ihren Höhepunkt am 14. Juni 1943. Das Vereinshaus war danach ebenso wie das Jacobihaus bis auf die Grundmauern niedergebrannt, der Garten bis auf kleine Bereiche vollkommen verwüstet.

Die meisten alten Ulmenbäume des Baumsaals im Bereich der Hauptachse mussten auf Grund von Kriegsschäden bzw. der Ulmenkrankheit beseitigt werden. Als Ersatz wurde die noch heute bestehende Allee aus Linden angepflanzt. Die gravierenden Schäden am Garten wurden nach Kriegsende auf Grundlage einer Planung des Gartenarchitekten Roland Weber behoben.

Schwerwiegend wirkte sich der Verlust von ca. 2.570 qm Geländefläche aus dem Jahr 1954 wegen der Verbreiterung der Pempelforter Straße auf die Gartenanlage aus.

Zwischen 2007 und 2009 wurde der Malkastenpark auf Grundlage eines zuvor erarbeiteten Parkpflegewerks unter besonderer Berücksichtigung gartendenkmalpflegerischer Aspekte saniert.

Wesentliche Ziele bei der Umsetzung der Maßnahmen waren u.a.:

  • Erhaltung, Entwicklung und Pflege der überkommenen historischen Strukturen des 18., 19. und 20. Jahrhunderts als authentische Zeugnisse für die wechselvolle Geschichte des Gartens
  • Erhaltung des privaten Charakters der Anlage

MALKASTENPARK Infotafel

Die Infotafel zum Malkastenpark

Erhaltene historische Strukturen

  1. Venusteich mit seitlichem Kanal und Brücke
    urspr. aus dem 18. Jh., im 19. Jh. Nur unwesentlich verändert
  2. Düsselverlauf
    mit änderungen im 19. Jh. (östlicher Abschnitt)
  3. Hauptachse
    im 18. Jh. formaler Schmuckgarten, im 19. Jh. Baumsaal (Ulmen)
  4. Große Wiese (urspr. Obstbaumwiese)
    bis etwa 1860 in regelmäßigem Verband gepflanzte Obstbäume
  5. Nutzgarten (fragmentarisch erhalten)
    ursprünglich Bestandteil der barocken Anlage, im 19. Jh. in verkleinerter Form erhalten, Wegeachse wiederhergestellt
  6. Wasserfall
    urspr. Ende des 18. Jh. von Jacobi angelegt, vorher Standort Brücke
  7. Lindenrondell
  8. Rasenrondell
  9. Brücke aus dem Jahr 1860
    die übrigen Brückenstandorte im Garten stammen urspr. aus dem 19. Jh. und wurden in neuer Form nach Zerstörung im 2. Weltkrieg wieder ergänzt und 2007-2009 erneuert

Der Malkastenpark/Jacobigarten gehört zum Projekt:

Straße der Gartenkunst

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