Die Ratinger Straße

Geschichte und Geschichten der Kunst- und Kultmeile in der Düsseldorfer Altstadt

Die Ratinger Straße

J.P. Bachem Verlag Köln, 2010
ISBN: 978-3-7616-2373-2

Herausgeber: Karl Böcker, Addi Hansen
320 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
1. Auflage 2010, 24 cm x 30 cm, gebunden

Die Ratinger Straße, S. 243

Abb. und Textauszug S. 243

Im Jahre 1852 bezog die Künstlervereinigung Malkasten das Vereinslokal bei Eugen Bouverot auf der Ratinger Straße 3 und nutze es 13 Jahre als Winterlokal, das die Künstler durch Umbauten ihren Bedürfnissen anpassten und mit großformatigen Wandgemälden ausstatteten. Es bot mit der großen Bühne und dem durch eine Bogenstellung unterteilen Saal, der durch die Herausnahme von Zwischenwänden vergrößert worden war, die Möglichkeiten für geselliges Beisammensein und die Aufführung von Bühnenstücken. Die langfristige Anmietung des Lokals erleichterte wesentlich die Aufbewahrung des ständig wachsenden Requisitenfundus. Es ist davon auszugehen, dass die zahlreich überlieferten Theaterstücke aus den Jahren 1852 bis 1865 auf der von Fritz Gerhard dargestellten Bühne aufgeführt wurden.

Das oben abgebildete Gemälde zeigt das Vereinslokal in der Nacht nach einer größeren Veranstaltung, die für die meisten Gäste mit Ausnahme einer kleinen Gruppe, die sich um den Tisch mit der Riesenbowle in der Raummitte zusammengefunden hat und den auf ihren Plätzen Schlafenden bereits beendet war. Tische und Stühle waren zur Seite geräumt worden oder im Laufe des Abends umgefallen und haben den Zechern Platz machen müssen, die das große Bowlengefäß leerten. Es liegt nun gekippt auf dem Tisch, um die Gläser zu füllen, welche die drei Stehenden zu einem letzten Prosit erheben.

« Hans von Petersen | Schriftbeiträge | Theodor Mintrops Briefe an Anna Rose »